Fondation La Clairière
Mit Handwerk, Kunst und Kunsttherapie helfen.
Im Jahr 1981 suchten die Gründer der Stiftung «La Clairière», die ihren Ursprung in einem agrarisch-handwerklichen Umfeld hatten, gezielt nach einem Bauernhof in der Natur, um diesen als Basis für ihre Einrichtung zu nutzen. Sie waren fest davon überzeugt, dass es jungen Menschen in Krisensituationen helfen würde, zu ihren Wurzeln zurückzukehren, um ihnen dadurch eine Perspektive für positive Veränderungen und Entscheidungen für ihre Zukunft zu bieten.
Das ausgewählte Anwesen, das sich 1000 Meter über dem Genfersee erhebt, war ideal für ihre Ziele geeignet und dient bis heute als Standort für den sozialtherapeutischen Bereich der Stiftung. Über die Jahre hinweg wurde das Betreuungsangebot kontinuierlich erweitert.
Was die Stiftung auszeichnet.
Charakteristisch für die Stiftung ist ihre enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden. La Clairière bietet jungen Menschen, die von psychischen Belastungen, Suchtproblemen und Schwierigkeiten bei der sozialen und beruflichen Integration betroffen sind, einen Raum für sozialpädagogische und therapeutische Unterstützung. Ein besonderes Augenmerk legen die Mitarbeitenden dabei auf die Beziehung zu Familien, Vormundschaft und Verwandten, um die Jugendlichen darin zu bestärken, die für ihre Heilung notwendigen Ressourcen zu aktivieren.
Kunst und Kultur, der Bauernhof und die Natur spielen eine zentrale Rolle im Konzept von La Clairière. Die Stiftung greift auf anthroposophisch inspirierte Methoden zurück, ist aber auch offen für andere aktuelle therapeutische Ansätze, die zur Erfüllung ihrer Mission beitragen können. Besonders hervorzuheben ist dabei das Recoveryprinzip.
Die Umsetzung der Strategie der Einrichtung erfolgt durch die Mitarbeitenden, die die vorhandenen Ressourcen sinnvoll nutzen und sich ernsthaft und lernbereit jeder Herausforderung ihrer Arbeit stellen. Ein offener Teamgeist und die Förderung der Eigeninitiative jeder einzelnen Person sind dabei essentiell.
«Die Zukunft ist ein Lernfeld.»
Ausblick.
Die Stiftung hat sich kantonal und regional in der Westschweiz etabliert. Es findet seit Jahren eine Öffnung statt, die zu Austausch und Erneuerung führt. Gleichzeitig wächst die Herausforderung, die eigene Identität zu bewahren, zu erneuern und neu zu definieren.
Die Institution soll, auf Anfrage durch die Behörden hin, in den kommenden Jahren wachsen – in überschaubarem Rahmen zwar, aber doch mit einer Verdoppelung der Anzahl zu betreuender Jugendlicher. Es wird darauf ankommen, ob dieses äussere Wachstum auch mit dem «innere Wachstum» der Fondation im Gleichgewicht gehalten werden kann.
Die Gründergeneration von La Clairière hatte hohe ethische Ansprüche an ihr eigenes Wirken als therapeutische Gemeinschaft. Dazu gehörte nebst der Begleitungsarbeit, dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und der Umwelt im Rahmen der bio-dynamischen Landwirtschaft, auch die ethische Verantwortung über die zur Verfügung stehenden Gelder. Die Philosophie und die sich daraus ergebende Investitionspolitik von CoOpera entsprach den Intentionen der Gründergeneration und dem anthroposophischen Verständnis der Rolle, der Natur und des Zweck des Geldes.
Die Fondation La Clairière mit ihrem Bemühen für die psychische Gesundheit der Jugendlichen und ihre Eingliederung in die Gesellschaft findet in einem komplexer werdenden gesellschaftlichen Umfeld statt. Soziale und berufliche Eingliederung ist immer nur konkret machbar. Sie ist erschwert in einer Epoche, in der die Anforderungen steigen und Überforderungen für viele Menschen Alltag sind. Auch für CoOpera ist es anspruchsvoll, weiterhin in ethisch, sozial und ökologisch vertretbare, zukunftsträchtige Projekte zu investieren und gleichzeitig den geforderten Deckungsgraden und Erwartungen der Rentenbeziehenden gerecht zu werden.
Andreas Niedermann, Direction Fondation La Clairière
«Lernen heisst bei uns, da weiter gehen zu können, wo es heute noch keinen Weg zu geben scheint.»